Botanisches Epiphyllum Forum

#16

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 23.06.2016 08:09
von Torro • 245 Beiträge

Hallo Simon,

30-40 cm? Wow - tolles Ergebnis.
Bei mir wird alles was nicht gepfropft ist vernachlässigt ... äh - hart gezogen.

Ja, kühle Nächte mögen die meisten Kakteen. Dazu noch Tau, da jubeln sie.

Schnitt der Trichos im September?
Da sind sie noch voll im Wachstum und hätten genügend Zeit zum bewurzeln.
Das klingt plausibel, um nicht zu sagen perfekt.

Wenn der Rest auf dem Hylo nicht zu klein ist, kannst Du da sicher noch öfters ernten.
Ob Du die im Winter wachsen lässt, oder wie schnell, hängt einzig vom Licht ab das du
bieten kannst.

Große Hylos aus dem Freiland? Das klingt traumhaft.
Da kann man beispielsweise HWH richtig heftig treiben.


LG, Torro
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#17

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 30.06.2016 08:13
von Timm Willem • 22 Beiträge

Hallo Torro,
die Hylos aus dem Freiland sind ein Reinfall!!!
Sie sind stark mit Pilzen an der Oberfläche kontaminiert, nach dem Schneiden tritt extrem viel zähflüssiger Saft aus und danach matschiger Kallus bis die Schnittstelle bunt wird.
Das Problem hatte ich wohl im letzten Jahr auch schon, und es teilweise verdrängt.

Aber die Pumpleistung der hart gezogenen Hylos ist schon sehr beeindruckend.

Und eine Idee war ja, etwas langlebigere Unterlagen zu haben, das werde sie sicher sein.

Wohl nix für weiche Sämlinge, aber für vegetative Vermehrung sehr interessant.

Den Ansatz finde ich gut, die Frage ist wie die in drei bis vier Jahren aussehen.

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#18

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 30.06.2016 19:43
von Tavchen • 73 Beiträge

Hallo Simon,

auf die Gefahr von Pilzen wäre ich jetzt nicht gekommen. Wie passiert das?
Die Erde?
Hylos draußen - da fehlen mir ein paar Grad in unseren Breiten. Das mache ich deshalb nicht.
In Malagenos Garten kommen die schon richtig gut.
Ich hab gerade mal nachgemessen. Der kommt jetzt auf 40 cm!
Auf dem alten Bild hier waren es noch 34. Vor einer Woche!


LG Torro
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#19

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 01.07.2016 07:24
von Timm Willem • 22 Beiträge

Hallo Torro,
ja, die Pilze kommen aus der Erde, die Unterlagen waren durch einen Starkregen ein oder zwei Tage zuvor praktisch mit feinem Sand bedeckt und noch immer nicht trocken, da es innerhalb etwa zehn Tagen direkt vor dem Schneidetermin hier lokal 200 mm geregnet hat.
Insgesamt ist die Sporenbelastung sehr hoch, also kein Tomatenjahr!

Die Anzucht der Hylos im Freiland setzt ein warmes GWH im Winter voraus. Im Januar habe ich Kopfstecklinge gesteckt, dann mit Kunstlicht, regelmäßiger Düngung aber relativ trocken angetrieben. Seit Ende April sind sie im Freiland und wachsen langsam, zwei bis drei cm pro Woche, vor sich hin. Vor ein paar Wochen habe ich dann die im Freiland entstandenen Köpfe abgeschnitten und neu getopft, Luftwurzeln haben die schon.
Da ich hier praktisch nicht gießen muss, ist es notwendig wöchentlich mit Dünger zu sprühen, sonst wachsen die einfach nicht weiter.

Man kann problemlos einen weiteren Satz ernten, wenn man die Stümpfe weiter düngt. Bei sechs Stümpfen pro 7cm Topf sind das bei 26 Mutterpflanzen-Töpfen in einer Staudenkiste 300-400 Unterlagen aus dem Freiland in einer Saison pro Kiste. Im nächsten Jahr werde ich aber die Mutterpflanzen später stecken und später ins Freiland wechseln. Für die Mutterpflanzen nehme ich dann auch 9cm oder 11cm-Staudentöpfe wegen des größeren Volumens, in diesem Jahr waren die Töpfe im GWH kaum noch zu gießen.

Insgesamt sehen die Veredelungen gar nicht so schlecht aus, es sind nur einige sehr spektakulär innerhalb weniger Stunden verfault, das hat Eindruck gemacht. Jetzt warte ich ab, wie sie weiter wachsen werden.


zuletzt bearbeitet 01.07.2016 07:27 | nach oben springen

#20

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 01.07.2016 07:52
von Torro • 245 Beiträge

Hallo Simon,

hm - da fällt mir ein Experiment für das nächste Jahr ein.
Ich habe in meinem Garten Probleme mit schnell wachsenden Pflanzen.
Beispielsweise bekomme ich Sonnenblumen nicht ordentlich groß. Das wird wohl am
Lehmboden hier liegen. Dieses Jahr habe ich in richtig große Kübel mit Komposterde ein paar Kürbisse
und Begleitpflanzen gesetzt. Die schießen wie ich es noch nicht gesehen habe.

Das werde ich mal mit Hylos ausprobieren.


LG, Torro
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#21

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 02.07.2016 17:30
von Timm Willem • 22 Beiträge

Hallo Torro,
ich finde die Idee sehr gut, früher habe ich große Opuntien im Sommer in nährstoffreiche Erde ausgepflanzt, der Erfolg war gewaltig, die Arbeit damit auch und nach etwa drei Jahren hatte ich keine Lust mehr, mit dem ein- und ausgraben. Hylos im Kübel über Sommer ist sicher auch eine Variante.

In dem Zusammenhang fällt mir noch ein, dass ich im letzten Jahr mal dran gedacht hatte Verschiedene Unterlagen, nicht unbedingt Hylos, in Töpfen in meinem feinsandigen ziemlich ertragreichen Gemüsebeetboden zu einzusenken und im Herbst einfach wieder los zu schneiden. Da wäre der Arbeitsaufwand zumindest noch zu stämmen.

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#22

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 02.07.2016 19:25
von Tavchen • 73 Beiträge

Hallo Simon,

oder ein Mix aus beidem: Ordentlich große Töpfe in solch einem Kübel versenken.
Das wäre dann so ähnlich. Feinsandigen Gemüseboden kann ich nicht bieten.
Na schaun wir mal.


LG Torro
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#23

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 03.07.2016 08:37
von Timm Willem • 22 Beiträge

Hallo Torro,
ich denke schon, dass da sehr viel Potential ist, meine Hylos werden in den sehr kleinen Töpfen quasi epiphytisch kultiviert. Foto ist angehängt. Wurzelvolumen ist sicher ein wirksamer Antrieb.


Mit einem größeren Wurzelvolumen hatte ich noch eine andere Variante überlegt, man könnte Hylo-Mutterpflanzen in großen Ampeln überwintern und im Sommer hängend kultivieren. So weit bin ich aber noch nicht, der Zwischenschritt könnten zwei oder drei große Rosentöpfe sein.

Eine andere Idee war noch, selektierte Tricho-Sämlinge mit der Paste zu kombinieren. Sehr schwach sprossende und stark zu Dickenwachstum neigende Trichos sind etwas langsam in der Vermehrung. Rippenpfropfung war nicht so der Brüller im letzten Jahr. In diesem Jahr habe ich zwei Trichos behandelt die ich unbedingt vermehren wollte, einen wegen der sehr positiven Eigenschaften als Unterlage, den anderen da dieser extrem blau ist. In beiden Fällen ergab köpfen nur einen Neutrieb. Beide wurden jetzt erfolgreich behandelt. Bei Myrtillocactus funktioniert die Paste nur sehr langsam.
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zuletzt bearbeitet 03.07.2016 08:41 | nach oben springen

#24

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 03.07.2016 09:17
von Tavchen • 73 Beiträge

Hallo Simon,

die Hylos sehen richtig gut aus. Da habe ich gerade ein Bild hier eingestellt.
Als Unterlage für HWH. Da sind sie unschlagbar.
Große Töpfe sind sicher gut. Einzig müsste ich mich im Herbst irgendwann bremsen mit den
Wassergaben. Sonst faulen sie ruck zuck.

Bei der Trichoproduktion würde ich eher zu Masse statt Klasse neigen.
Aber ich will ja keine Gärtnerei aufziehen. Eher verschiedene Unterlagen testen.
Etwa: Cereus argentinensis, Tricho pachanoi, Harrisia bonplandi und Tricho bridgesii


LG Torro
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#25

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 03.07.2016 16:44
von Timm Willem • 22 Beiträge

Hallo Torro,
ja, bei Hylos, besonders wenn die Pfröpflinge schnell wachsen muss man immer und besonders bei feuchter Witterung mit Ausfällen durch eindringende Insektenlarven rechnen, da das aber eigentlich nicht mit dem Alter zunimmt, ist es zunächst mal kein Grund warum man Pfröpflinge nicht etwas länger auf den Hylos lassen kann.

Hast Du mal Neoraimondia als Unterlage verwendet?

Ich habe mal zwei für einen Euro in einem Gartencenter gekauft.

Der erste wurde schon im Herbst verarbeitet und macht sich sehr gut.

Mit den verschiedenen Trichocereus Arten komme ich nicht zurecht, das liegt vielleicht auch an den Jugendformen und den Altersformen die zu Überschneidungen in der Beschreibung führen.

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#26

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 04.07.2016 07:37
von Torro • 245 Beiträge

Hallo Simon,

die Herzogin treibt zwar gut ist aber so etwas von empfindlich.
Mir sind alle eingegangen.

Du meinst die Unterscheidung der unterschiedlichen Trichos?
Komisch, da habe ich keine Schwierigkeiten. Sagen wir mal wenn ich die
selber groß ziehe und immer das Etikett dran ist...
Ne, im ernst: Die sind eigentlich leicht zu unterscheiden. Wenn es reine Arten sind.
Im Handel gibt es aber viele Hybriden. Die sind nicht wirklich unterscheidbar.
Beispielsweise Tricho bridge erkennt man wunderbar an den immer unterschiedlich langen Dornen:
Eine sehr gute Unterlage.


LG, Torro
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#27

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 06.07.2016 07:32
von Timm Willem • 22 Beiträge

Hallo Torro,
ja, bei der Herzogin hatte ich mir das auch so gedacht, bis jetzt halten die beiden Pflanzen hier aber noch durch. Neoraimondia erscheint zunächst erst einmal grundsätzlich nicht geeignet. Erst als mir klar wurde, dass da zwei Pflanzen in der „unbenamte Baumarkt-Unterlagen-Ecke“ stehen, tauchten die Fragezeichen auf.

Das Thema Trichos ist etwas schwierig, Deinen Vergleich drinnen-draußen kenne ich, das erklärt schon ein bisschen das Problem. Meine Trichos sind alle noch „junge“ Sämlinge und sehen sehr unterschiedlich aus. Das wäre sicherlich unter Glas anders, aber genau das ist nicht das Ziel. Einige machen schon solche Dornen wie Dein bridgesii, sind aber sonst vom Typ eindeutig pachanoi und das geht mit allen anderen Merkmalen bei den Sämlingen so weiter, schön gemischt….

Irgendwo hatte ich gelesen, dass die sowieso alle zusammen gepackt werden sollen. Sollten bei mir mal welche blühen, werde ich das dann auch so machen…

Viele wachsen hier im Freiland sehr langsam, einige scheinen nasse Kälte fast zu mögen.

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#28

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 06.07.2016 08:08
von Torro • 245 Beiträge

Hallo Simon,

daß alle Sämlinge unterschiedlich aussehen macht mich stutzig.
Gut, ich bin da etwas "blind". Aber innerhalb einer gewissen Bandbreite
müssen die alle gleich sein. Sonst würde ich Zweifel an der reinrassigen
Herkunft anmelden. Egal ob draußen oder drinnen.


LG, Torro
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#29

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 08.07.2016 15:29
von Timm Willem • 22 Beiträge

Zitat von Torro im Beitrag #28
Hallo Simon,

daß alle Sämlinge unterschiedlich aussehen macht mich stutzig.
Gut, ich bin da etwas "blind". Aber innerhalb einer gewissen Bandbreite
müssen die alle gleich sein. Sonst würde ich Zweifel an der reinrassigen
Herkunft anmelden. Egal ob draußen oder drinnen.

Hallo Torro,
das sehe ich ähnlich, wenn ich mal Zeit habe, kommt noch ein Foto der Bandbreite, obwohl das nicht so repräsentativ ist, da sie bereits einen ziemlich unterschiedlichen Weg genommen haben.

In der letzten Woche habe ich noch mal Samen von einem Cereus im gesteuerten Zimmergewächshaus ausgesät. Obwohl einige gekeimt sind, ist die Keimkraft so schwach, dass es wohl wieder sehr alter Samen ist und wohl keiner groß wird. Das Problem hatte ich bei dem Anbieter nun schon häufiger.

Die letzten Sämlinge die ich auf den Freiland-Hylos gepfropft hatte, sind teilweise vollständig im Wundkallus versunken, keine so gute Ausbeute.

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#30

RE: Harrisia jusbertii

in Pfropfecke 08.07.2016 19:17
von Torro • 245 Beiträge

Hallo Simon,

das mit dem ertrinken passiert - vor allem wenn es zu heiß ist.

Im Winter habe ich Cereus jamacaru aus Brasilien ausgesät. Da ist jedes einzelne Korn gekeimt.
Die sind auch besser gewachsen als Cereus validus von Köhres.


LG, Torro
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